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Julius-Hirsch-Sportzentrum in Fürth eröffnet

Benennung laut Oberbürgermeister Thomas Jung ein "Zeichen der Dankbarkeit, aber auch der Scham"

2. Bürgermeister Markus Braun, Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und Andreas Hirsch (v.r.), Enkel von Julius, bei der Enthüllung der Gedenktafel.

Lange hat es gedauert, bis das neue Sportzentrum eröffnet werden konnte. Bereits 2001 fiel die Entscheidung, erst heute wurden die zahlreichen finanziellen und baulichen Hürden überwunden. Außergewöhnlich schnell entschied man sich in der Kleeblatt-Stadt aber für den Namenspatron: Eine Bürgerinitiative legte am Vormittag 1100 Unterschriften vor, bereits am Nachmittag entschied der Stadtrat einstimmig. So trägt die Turnhalle und das umliegende Areal nun den Namen Julius Hirsch, dem Kapitän der Meistermannschaft 1914 der SpVgg.

Ein "Zeichen der Dankbarkeit, aber auch der Scham" sei die Benennung, wie Thomas Jung im Rahmen der Eröffnungsfeier verkündete. Denn Julius Hirsch wurde als Jude später von den Nationalsozialisten entrechtet und 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet - und auch nach 1945 dauerte es Jahrzehnte, bis er rehabilitiert wurde. Ähnlich ging es vielen anderen Sportler/-innen, an deren Geschichte die Ausstellung Zwischen Erfolg und Verfolgung erinnert. Diese ist in den kommenden zwei Wochen am Sportzentrum zu besuchen.

Unter dem Motto "Weltoffen. Solidarisch. Sozial" soll das Zentrum weit mehr sein, als nur eine Sportstätte. Ein Motto, das auch die SpVgg Greuther Fürth mitträgt: Geschäftsführer Holger Schwiewagner betonte in seiner Gastrede die Funktion der Halle als Mahnmal und versicherte engagiertes Eintreten für eine friedliche und freiheitliche Ordnung. 

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