Die 2022 anstehende Weltmeisterschaft im Wüstenland Katar ist seit ihrer Bekanntgabe stets Subjekt von Diskussionen: Erst ging es um sich aufdrängende Zweifel ob der Vergabepraxis der Fifa, anschließend um die Hitze, dem ökologischen Irrsinn klimatisierter Stadien und einer möglichen Verlegung in den Winter. Auch generelle Zweifel an der Menschenrechtssituation vor Ort kamen auf, die mittlerweile konkreter werden. Erst recherchierte der britische Guardian die miserable Situation ausländischer Arbeitskräfte, nun legte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International einen umfassenden Bericht zum Thema vor (kicker online).
Während Einige laut nach einem Boykott der Spiele rufen, sehen Andere die gesteigerte Aufmerksamkeit als besondere Chance: So werde der Fokus auf die herrschenden Zustände gerichtet, womit auch Verbesserungen realistisch würden. Schließlich seien die Ausrichter an einer positiven Außenwirkung interessiert. Ob der Erfahrung mit anderen Großereignissen scheint Skepsis an dieser Haltung angebracht - doch Eines unterscheidet sich von vielen dieser Fälle: Schon 9 Jahre vor der Austragung werden diese Diskussionen geführt, wie Lilith Volkert auf sueddeutsche.de argumentiert.
Wer den kritischen Prozess unterstützen möchte, kann die Petition von Amnesty International zeichnen oder die Kampagne Re-Run the Vote unterstützen.