Der Walther-Bensemann-Preis ehrt das Andenken an den Gründungsvater des kicker, Walther Bensemann. Der Preis zeichnet Personen der Zeitgeschichte aus, deren langjähriges Wirken in der Tradition Walther Bensemanns steht; Menschen, die Herausragendes für den Fußball geleistet haben und dabei vielleicht auch gegen den Strom schwimmen mussten: Ein Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement mit Mut und Pioniergeist, für gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung im Umfeld des Fußballs.

Über die Vergabe des Sonderpreises entschied das Präsidium der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur bestehend aus Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, Jörg Jakob und Alexander Wagner (kicker Chefredaktion), für den Akademie-Partner TeamBank: Vorstandsvorsitzender Frank Mühlbauer und Bettina Wasner-Woidich sowie die Leiterin des Amts für Kultur und Freizeit, Annekatrin Fries.

Über Joachim Löw:

Juror Jörg Jakob, kicker-Chefredakteur:

"Joachim Löw steht für eine feine Wiederbelebung der deutschen Nationalmannschaft, die mit dem Gewinn des Weltmeistertitels 2014 gekrönt wurde. Dieser Bundestrainer und seine Mannschaft waren dabei glaubwürdige Botschafter der Integration. Löw trug – in der Nachfolge Bensemanns – als National- wie als Klubtrainer nachhaltig zur internationalen Verständigung durch den Fußball bei."

Joachim Löw ist Bundestrainer mit den meisten Spielen, 197. Bei drei Welt- und vier Europameisterschaften coachte er die DFB-Auswahl in 37 Begegnungen, so oft wie kein Fußballlehrer global ein Nationalteam jemals. 23 Siege sind da gleichfalls Rekord. Der spektakulärste war das 7:1 im Halbfinale gegen Brasilien 2014, wo Löw die Seinen bei der 5:0-Führung zur Pause anhielt, den Gegner nicht zu demütigen. Fünf Tage später war der WM-Titel perfekt, der Bundestrainer hatte den Schützen des goldenen Tores, Mario Götze, mit feinem Händchen eingewechselt. 

Es sind jedoch nicht allein die fußballspezifischen Glanztaten, die den Fußballlehrer und Erfolgstrainer Löw ausmachen. Er hat Kinder von Migranten in seine Auswahl eingebaut, Sami Khedira, Mesut Özil, Jérôme Boateng oder İlkay Gündoğan, und diese Aktion als "gelebte Integration" begriffen. Als Corona die Welt erfasste, sprach er die Fehlentwicklungen unserer Zeit an, "Machtgier, Profit und Rekorde".  Nun habe das Virus aufgezeigt, "was wirklich zählt, Freunde, Familie, Respekt füreinander“, betonte Löw und fasste zusammen: "Der Fußball hat eine große Bedeutung; aber es gibt Dinge, die wichtiger sind."

Joachim Löw nimmt seinen Preis bei der großen Gala zur Verleihung der Deutschen Fußball-Kulturpreise am 28. Oktober in der Nürnberger Tafelhalle persönlich entgegen. Die Auszeichnung ist verbunden mit einem Preisgeld von 10.000 €, gestiftet vom Olympia Verlag.

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