Breitnigge
Begründung: Breitnigge
von Dietrich Schulze-Marmeling
"Beitnigge" wurde zur Saison 2004 vom Bonner Bayern München-Fan Oliver Schmidt ins Leben gerufen. Seither ist "Breitnigge" zu einem der führenden Blogs über den FC Bayern avanciert. Es heißt, auch die Klub-Oberen würden hier regelmäßig lesen. Was vernünftig ist, denn "Breitnigge" spart nicht mit intelligenten Beobachtungen und Kritiken. Auch den über den FC Bayern schreibenden Journalisten liefert "Breitnigge" reichlich Stoff für Gehirn und Feder. Deshalb wird der Blog auch immer wieder in den Medien zitiert. Wer sich eingehender mit dem Rekordmeister befasst, kommt um "Breitnigge" nicht herum.
Das Motto "Ärmel hoch, Stutzen runter" gilt auch für den Macher. Schmidt ist nicht nur enorm fleißig, sondern auch furchtlos. So etwa, wenn er den Katar-Deal des Klubs kritisiert: "Veränderung ist zunächst einmal per se nichts Schlechtes, es stellt sich nur die Frage, welche Art von Veränderung man als Fan gerade so noch akzeptieren kann und wo es zu weit geht. Diese Grenze zieht jeder Fan für sich und seinen Verein sehr persönlich. Für mich hat diese Grenze mit dem Thema Katar zu tun. Mir ist klar, dass ein Unternehmen wie die FC Bayern München AG – was seinen Anspruch an seine Sponsoren oder Geldgeber angeht – eher nicht agieren kann wie z.B. der FC St. Pauli – ich habe aber nun einmal – als Fan wie als Mensch – ein Problem damit, dass ausgerechnet der FC Bayern, als Verein mit einer großen jüdischen Tradition mit Ländern wie Katar geschäftliche Beziehungen unterhält. Einem Land, welches Israel – gelinde gesagt – ablehnt und u.a. israelischen Sportlern die Einreise verwehrt. Für mich ist dies ein Widerspruch."
"Breitnigge" ist nichts für Mainstream-Fans. Viele Bayern-Fans (und auch einige Journalisten) wurden mit Pep Guardiola nie richtig warm. "Breitnigge" stemmte sich gegen das "Guardiola-Bashing" und lieferte nach dessen Abschied den vielleicht intelligentesten und differenziertesten Nachruf auf den Katalanen.