Textilvergehen
fileadmin/_processed_/csm_breitnigge_790f5d4bed.pngBegründung: Textilvergehen
von Aljoscha Pause
Natürlich könnte nur ein Fußballlaie ein ‚Textilvergehen‘ für eine Handlung halten, die einem amourösen Hintergrund entspringt. Und sicher ist der Name des legendären Unioner-Blogs eher der Reporter-Sprache einer Zeit entliehen, in der sie sich mit aller Macht dem staubigen Nachkriegs-Jargon zu entledigen suchte. Doch auch, wenn das hier beschriebene ‚Vergehen‘ auf dem Platz in aller Regel eine gelbe Karte nach sich zieht, handelt es sich beim Blog, genauer betrachtet, tatsächlich um eine Liebesgeschichte - im doppelten Sinne.
10 Jahre ist es nun her, dass die Diplom-Designerin und Voll-Juristin Stefanie Fiebrig anfing über Union Berlin zu schreiben, damals noch unter ihrem Mädchennamen. Ihr heutiger Mann Sebastian las ihren Blog regelmäßig, verliebte sich in ihre Schreibe und dann in Steffi. Sie verabredeten sich zum Bier, heirateten und gründeten eine Familie. Sebastian brachte allerdings nicht nur den Nachnamen mit in die Ehe, sondern auch journalistisches Know-How und jede Menge Ideen für gemeinsame, zukünftige Textilvergehen.
Doch noch vor der Liebe für einander war die Liebe zu Union, was dem Blog bis heute in jedem Moment diese besondere Leidenschaft verleiht. Warmherzig und intelligent gehen die Fiebrigs zu Werke, wenn sie öffentlich über ihren Klub nachdenken. Mittlerweile wird allerdings auch gesprochen. Und das nicht zu knapp. Zusammen mit Hans-Martin Sprenger, Gero Langisch und Robert Schmidl diskutieren sie in ihrem wöchentlichen Spieltags-Podcast die Geschicke des Vereins und der Unioner. Streng subjektiv, gerne kontrovers, aber immer fair und originell - mit einem im Fußball nicht alltäglichen Blick für Hintergründiges und Abseitiges.
Die tägliche Berichterstattung („State of the Union“) obliegt inzwischen dem gelernten Journalisten Sebastian Fiebrig. Stefanie trägt als passionierte Fotografin die Spieltagsbilder bei. Als Informations- und Inspirationsquelle und als Forum für gemeinsam Erlebtes ist das noch immer werbefreie und auch vom Verein geschätzte ‚Textilvergehen‘ mittlerweile für jeden anspruchsvolleren Union-Fan unentbehrlich – und übrigens auch für Nicht-Unioner äußerst lesens- bzw. hörenswert!
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