Der Walther-Bensemann-Preis ehrt das Andenken an den Gründungsvater des kicker, Walther Bensemann. Der Preis zeichnet Personen der Zeitgeschichte aus, deren langjähriges Wirken in der Tradition Walther Bensemanns steht; Menschen, die Herausragendes für den Fußball geleistet haben und dabei vielleicht auch gegen den Strom schwimmen mussten: Ein Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement mit Mut und Pioniergeist, für gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung im Umfeld des Fußballs.

Über die Vergabe des Sonderpreises entschied das Präsidium der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur bestehend aus Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, Jörg Jakob und Alexander Wagner (kicker Chefredaktion), für den Akademie-Partner TeamBank: Vorstandsvorsitzender Frank Mühlbauer und Bettina Wasner-Woidich sowie die Leiterin des Amts für Kultur und Freizeit, Annekatrin Fries.

Über Clarence Seedorf:

Juror Jörg Jakob, kicker-Chefredaktion:

"Der Niederländer gewann als einziger Spieler die Champions League mit drei verschiedenen Klubs. 1995 mit Ajax Amsterdam, 1998 mit Real Madrid, 2003 und 2007 mit dem AC Mailand – also insgesamt sogar viermal.

125 Spiele hat er bestritten – in der Champions League. Das allein macht eine Karriere bereits unvergleichlich. Doch es sind bei weitem nicht nur die außergewöhnlichen Fähigkeiten auf dem Rasen, die diesen Menschen und Fußballer besonders machen. Sein Engagement und sein Wirken erstrecken sich weit über das Spielfeld hinaus. Weil er seinen Sport als Mittel begreift, um Menschen zu verbinden, Werte zu vermitteln, Botschaften zu verbreiten und so Veränderungen anzustoßen."

Bereits mit 16 Jahren hatte Clarence Seedorf 1992 den ersten Profieinsatz für Ajax Amsterdam. Im Vergleich zu vielen anderen seiner Spielergeneration verstand er seine manchmal unbequeme Aufgabe nie nur sportlich: "Milliarden Menschen verfolgen den Fußball, demnach steht er in der Pflicht, seine integrative Kraft zu nutzen und nicht exklusiv auf Ergebnisse und Business zu schielen." Zitat Seedorf.

Den Kampf gegen Rassismus in den Stadien und in der Gesellschaft treibt Seedorf seit Jahren aktiv voran. Er machte erst Anfang dieses Jahres mit Nachdruck darauf aufmerksam, wie unterrepräsentiert People of Colour im Trainerjob sind. Er engagiert sich zudem in zahlreichen sozialen Projekten. Nelson Mandela nahm Seedorf nach einem persönlichen Treffen 2009 in den Kreis der "Legacy Champions" auf, die das Erbe des südafrikanischen Freiheitskämpfers bewahren und in die Welt tragen sollen. 2014 ernannte die UEFA Seedorf zum globalen Botschafter für Vielfalt und Wandel, bei der FIFA ist er Mitglied der Jury für den „Diversity Award“. Nun erhält er im Alter von 45 Jahren den Walther-Bensemann-Preis der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur. 

Über die Auszeichnung mit dem Walther-Bensemann-Preis sagt Clarence Seedorf:

"Dieser Preis bedeutet mir sehr viel. Jede Bestätigung und Anerkennung gibt zusätzliche Inspiration und Energie, noch mehr zu machen, um Menschen zu erreichen. Dankbarkeit hat eine große Bedeutung für mich und in meinem Leben.  Wir müssen zurückgeben, was wir, wie ich, bekommen haben. Das ist meine Philosophie."

Den Preis hat der kicker mit 10.000 Euro dotiert. Die Laudatio hält Jörg Jakob aus der kicker Chefredaktion. Clarence Seedorf nimmt seinen Preis bei der großen Gala zur Verleihung der Deutschen Fußball-Kulturpreise am 29. Oktober in der Nürnberger Tafelhalle persönlich entgegen.

Dotiert ist der Walther Bensemann-Preis neben der Siegerfigur MAX mit 10.000 Euro, gestiftet vom kicker

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