Meine zwei Leben
Was mir das Schicksal genommen und der Fußball gegeben hat (2019/2020)Rezension: Meine zwei Leben
Ulrich "Uli" HesseDie Lebensgeschichten von Fußballern werden eher selten für Preise nominiert, weil sie in der Regel zu viel vom Fußball und zu wenig vom Leben handeln. Das liegt zum einen daran, dass insbesondere moderne Fußballer abseits des Platzes nur wenig erleben, das zur Geschichte taugt. Zum anderen sicher auch daran, dass sich Fußballer einer jeden Ära selten so öffnen, wie es nötig wäre, um etwas zwischen zwei Buchdeckel zu packen, das nach einem echten Leben klingt, schmeckt, riecht. So gebührt allen Beteiligten an dieser Biografie ein großer Dank. Zuerst natürlich Dieter Müller, der zu seinem Ghostwriter großes Vertrauen gehabt haben muss. Dann jenem Autoren, Mounir Zitouni, der erstens den Tonfall eines Menschen gut trifft, der vom Leben gebeutelt, aber nicht gebrochen wurde. Und der zweitens eine gute Balance gefunden hat zwischen Toren und Tragik und der an richtigen Momenten Anekdoten einstreut (Stichwort: Tschick Cajkovski). Oder sogar das eine oder andere pikante Detail (Stichwort: Domenica Niehoff).