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Nominiert Fußballbuch 2021

Vergiftete Hoffnung

Mainz 05-Krimi (2020/2021)
Nominiert zum  Fußballbuch des Jahres 2021 
Mara Pfeiffer
© Christian Kuhlmann

Rezension: Vergiftete Hoffnung

Petra Tabarelli
von Petra Tabarelli

Schon in ihrem Debütroman "Im Schatten der Arena" zeigte Sportjournalistin Mara Pfeiffer, dass sie nicht nur das Geschick hat, über Sport zu berichten, sondern ihre Marke zurecht Wortpiratin heißt: Sie vermag es, mit Worten umzugehen und wählt sie bewusst.
Was bei anderen Autor*innen mitunter als erzwungen und/oder viel zu oberflächlich dargestellt wird, gelingt Mara Pfeiffer in diesem Buch erneut: Das Um- und Einweben mehrerer aktueller und gleichsam kontroverser Themen unserer heutigen Gesellschaft (in Deutschland) auf wegweisende, innovative Art: Emotional durch einen Roman.

So auch in ihrem Nachfolgeroman: In "Vergiftete Hoffnung" hat Protagonistin Jo mehrere Fälle zu lösen: Im Privaten das Leben als alleinerziehende Mutter im Sorgerechtsstreit, Umgang mit Depression, im Beruflichen die Herausforderungen einer Frau im Fußball. Dazu kommt ein Hilferuf eines Spielers vom 1. FSV Mainz 05, der angeblich eine positive Dopingprobe hatte, doch sich keines Vergehens bewusst ist. Die fußball-gesellschaftliche Thematik, die Mara Pfeiffer in diesem Roman aufgreift ist Diskriminierung, Rassismus und der Umgang mit geflüchteten Menschen in Deutschland – in der Gesellschaft wie im Fußball.

Oberflächlich betrachtet mag der Fußball in dem Roman nur als Hintergrund dienen, doch tatsächlich ist er der Dreh- und Angelpunkt. Fußball spiegelt die Gesellschaft. Fußball ist politisch. Fußball hat eine Vorbildfunktion. So wie der Fußball das Brennglas für Gesellschaft und Politik ist, ist der Roman ein Brennglas den Umgang des Fußballs mit dieser Thematik.
Durch das Genre Roman vermag Mara Pfeiffer, dass die Leser*innen leicht eine emotionale Bindung zur Protagonistin eingehen und sich in ihre Lage versetzen können. Denn das Resultat des Brennglases wird wie kleine Kristalle in die Story eingewebt, die mitunter auch unter die Haut gehen können.
Zunächst sind die Kristalle kaum bemerkbar, aber in der Masse verdeutlichen sie – kristallklar: So kann es im Fußball nicht weitergehen. Der Fußball braucht mehr als ein Drei-Stufen-Plan, der zudem nur selten Anwendung findet. Das versteht am Ende der Roman jede Person, die ihn gelesen hat – auch, wenn sie bislang nichts oder wenig mit Fußball am Hut hat.

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