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Menschenrechte

Rückblick: "Platzverweis für die Diskriminierung"

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus lud die Akademie gemeinsam mit dem AK Sport der Allianz gegen Rechtsextremismus Schiedsrichter*innen aller Sportarten zu einer Veranstaltung ins Museum für Kommunikation Nürnberg.

Dennis Schmitt (li.) und Jannik Skorna von der IVF Leipzig präsentieren den Ablauf des Workshops.

Von Links: Alexander Eglmaier (Football), Moderator Oliver Fritsch, Sankar Sivakumar (Cricket), David Homa (Handball) und Kenny Abieba (Fußball)

Der Aufschwung des Rechtsextremismus und Rechtspopulismus ist leider nicht nur auf den Straßen, in Kneipen und sozialen Netzwerken zu spüren, sondern auch auf Sportplätzen und in Sporthallen. Deshalb lud der Arbeitskreis Sport der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Europäischen Metropolregion Nürnberg in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Nürnberg am Freitag, 15.03.2024, zur Veranstaltung „Platzverweis für Diskriminierung“ ein. Die Info-Veranstaltung mit Workshop für Schiedsrichter*innen ist Teil des städtischen Programms der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur ist Mitglied der Allianz gegen Rechtsextremismus und im Arbeitskreis Sport.

Der Einladung folgten Schiedsrichter*innen verschiedener Sportarten, Vereins- und Verbandsvertreter sowie engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft. Die Teilnehmenden hatten im Vorfeld die Gelegenheit, einer persönlichen Ausstellungs-Führung von Museums-Direktorin Dr. Annabelle Hornung zu folgen. "Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharaos bis zur Hate Speech" lautet der passende Titel der derzeit gezeigten Ausstellung, in der sich alles ums Fluchen und Beschimpfen dreht.

Wo verläuft die Grenze zwischen Beleidigung und Diskriminierung?

Beschimpfungen, Beleidigungen bis hin zu körperlicher und verbaler Gewalt gehören für Schiedsrichter*innen leider zum Alltag. Immer wieder kommt es im Vereinssport zu solchen Szenen: Fans, die Spieler*innen und Sportler*innen der gegnerischen Mannschaft hart beschimpfen; Spieler*innen und Sportler*innen, die Spieler*innen und Sportler*innen der gegnerischen Mannschaft beleidigen; ehrenamtliche Schiedsrichter*innen, die im Amateurbereich bedroht oder tätlich angegangen werden; Eltern, die bereits im Kinder- und Jugendsport von der Seitenlinie hineinbrüllen.

In einem Workshop der Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball (IVF) gingen die Teilnehmenden mit den Workshop-Leitern Dennis und Jannik folgenden Fragen nach: Wo verläuft die Grenze zwischen Beleidigung und Diskriminierung? Wie können die Schiris selbst auf rechtsextreme Vorfälle auf und neben dem Platz reagieren? Welche Unterstützung bieten die Verbände? Die IVF engagiert sich im sächsischen Amateur-Fußball gemeinsam mit den Vereinen gegen Diskriminierung. Mit ihrem Projekt „Ein Verein für Alle“ ist die Gruppe 2021 von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur mit dem Bildungspreis "Lernanstoß" ausgezeichnet worden.

Persönliche Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten

Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierte Akademie-Mitglied Oliver Fritsch (Zeit Online/Die Zeit) mit hochklassigen Referees unterschiedlicher Sportarten über persönliche Erfahrungen mit Rassismus in Zeiten wachsender Polarisierung und über konkrete Handlungsmöglichkeiten. Kenny Abieba, SV 1873 Nürnberg-Süd (Fußball) Alexander Eglmaier, Nürnberg Hawks (Football), Sankar Sivakumar, Erlanger Cricket Club e.V. (Cricket) und David Homa, MTV Stadeln (Handball) stellten sich den Fragen des Moderators und Publikums.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Wertschätzung für Schiedsrichter*innen. Elisabeth Hann von Weyern, Regionalbischöfin in Nürnberg und Vorständin der Allianz gegen Rechtsextremismus, drückte in ihrem Grußwort ihre besondere Anerkennung für Schiedsrichter*innen aus.

Resolution im Knoblauchsland – Initiative von Amateurvereinen

Eingeladen hatten die Veranstalter auch Achim Mletzko, Vorstand der FC Bayern Kickers und Stadtrats- sowie Allianz-Mitglied. Er gründete vor einigen Wochen die Resolution im Knoblauchsland – Sportvereine zeigen Rechtsextremen die Rote Karte. Der deutlichen Positionierung hatten sich gleich nach Gründung die Sportfreunde Großgründlach, ASC Boxdorf, TVS Nürnberg-Buch, TSV Johannis, FC Bayern Kickers, Tuspo Nürnberg, ASN-Pfeil Phönix, DJK-BFC und weitere Vereine angeschlossen. 

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