Menschenrechte

Fatales Signal: Kein Verfahren gegen Clemens Tönnies

Die DFB-Ethikkommission verschont den Schalker Aufsichtsratschef nach seiner rassistischen Äußerung - die Entscheidung wird scharf kritisiert.

Der deutsche Fußball gibt in der Causa Tönnies weiterhin kein gutes Bild ab: Nachdem bereits der FC Schalke keine (spürbaren) Konsequenzen für die rassistischen Äußerungen seines Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies beschlossen hat, verzichtet nun auch die DFB-Ethikkommission darauf, ein sportgerichtliches Verfahren zu eröffnen. Wobei Oliver Fritsch im Kommentar bei Zeit Online positiv herausstellt, dass man sich dort überhaupt mit dem Fall auseinandergesetzt und die betreffende Äußerung über "Afrikaner" als rassistisch eingestuft hat. Für die Glaubwürdigkeit des Verbandes ist es trotzdem ein schwerer Schlag, verhängt er doch für deutlich weniger z.B. Stadionverbote gegen Fans. Solche Entscheidungen werden in Zukunft noch stärker in Frage stehen - genau wie die Anti-Rassismus-Kampagnen des DFB. Die groteske Idee, Clemens Tönnies für letztere als Aushängeschild zu nutzen, stößt z.B. bei Andrea Schültke (Kommentar für den Deutschlandfunk) auf absolutes Unverständnis. Anno Hecker sieht im Kommentar für faz.net allerdings gerade diese Maßnahme positiv, müsse Tönnies seine Reue nun dauerhaft öffentlich unter Beweis stellen.

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