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St. Patrick's Day: Den "Fields of Athenry" auf der Spur

Woher kommt eigentlich der bekannteste irische Fangesang?

© Screenshot Youtube

14. Juni 2012: Die irische Nationalmannschaft spielt bei der Europameisterschaft gegen den amtierenden und späteren Titelträger Spanien. Kurz vor Spielende steht es 0:4, die eigenen "Boys in Green" sind chancenlos, doch die irischen Anhänger sorgen für Gänsehaut - im Stadion, aber auch vor dem Fernseher. Sie singen "Fields of Athenry" - minutenlang. 

"Fields of Athenry" ist eines der populärsten irischen Lieder. Doch warum fand es den Weg ins Stadion? Was bewegt die Fans, diesen Song immer wieder anzustimmen? Ein klarer Fußballbezug ist im Text nicht zu erkennen. Das Lied handelt von einen Mann, der seine Familie nach der Missernte vor dem Hungerstod retten will, Getreide stiehlt und deshalb dann nach Australien deportiert wird. Noch dazu geht es in dem Lied um ein 5.000-Seelen Dorf im Westen der Insel.

Wie so häufig bei Fangesängen ist der Ursprung nicht genau definierbar. Aber die Missernte der 1840er Jahre war eine nationale Tragödie, tief verwurzelt im Bewusstsein. Die Zeilen des Songs berührten die Iren auch gut ein Jahrhundert später, als das Musikstück von Pete St. John in den frühen 1980er Jahren 73 Wochen in den landesweiten Charts stand. Zudem kommt der Song als Ballade daher. Emotional, langsam im Takt, für alle einprägsam und damit gut mitzusingen.

Der endgültige "Einzug" in die Stadien erfolgte wohl in Glasgow, genauer gesagt im Celtic Park, dem Stadion von Celtic Glasgow. Dort, so die Erzählungen, trat St. John einst auf Einladung des damaligen irischen Torhüters Packie Bonner vor über 60.000 Zuschauern auf. Bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien hörte man dann die irischen Anhänger "Fields of Athenry" singen. Seitdem ist der Song eigentlich immer dort zu hören, wo irische Fans zu einem Spiel pilgern. 

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