Menschenrechte

Anklage gegen Deniz Naki erhoben

Die türkische Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Spieler des FC St. Pauli „Terrorpropaganda“ vor.

Dem Fußballprofi Deniz Naki drohen in der Türkei bis zu fünf Jahre Haft. Ihm wird vorgeworfen, unter anderem mit sieben Posts in den sozialen Netzwerken Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK verbreitet zu haben. Naki selbst bezeichnet die verbreiteten Bilder und kurzen Stellungnahmen als „Friedensbotschaften“, die sich auf den Konflikt zwischen Kurden und dem türkischen Staat im Südosten des Landes beziehen. Dort ist Naki seit August 2015 in der kurdischen Metropole Diyarbakir für den Verein Amed SK aktiv.
Naki war bereits nach dem Überraschungserfolg seines Teams im Pokalspiel gegen den Erstligisten Bursaspor wegen eines Facebook-Beitrags durch den türkischen Verband für zwölf Spiele gesperrt worden. Auch damals lautete der Vorwurf, er habe „ideologische Propaganda“ betrieben. In einem Interview mit dem Journalisten Patrick Gensing nimmt Naki zu den Vorwürfen Stellung und erklärt, warum er trotz einer drohenden Gefängnisstrafe keine Rückkehr nach Deutschland plant.

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