Zweikämpfer
mit Regisseur Mehdi Benhadj-Djilali
Fußballprofis gelten in erster Linie als Top-Verdiener ohne existenzielle Sorgen. Doch auch Spieler, die heute in den ersten Ligen Deutschlands auf dem Platz stehen, können morgen in schwierige Situationen geraten. Oft wenig beachtet von der Öffentlichkeit gibt es zahlreiche Akteure, deren Verträge nicht verlängert werden und auch keine Anstellung bei einem anderen Klub finden. Statt Bundesliga-Alltag heißt es für sie: Trainingsgruppe bei der Fußballergewerkschaft, dazu Selbstzweifel und Druck aus dem privaten Umfeld.
So ging es zum Beispiel Christian Mikolajczak: Als er mit 20 Jahren mit Schalke Vize-Meister und Pokalsieger wurde, verschwendete er wohl wenig Gedanken an eine Zeit in der "eben niemand anruft". Zehn Jahre später ist seine letzte Hoffnung eine Anstellung in Vietnams Fußballliga – doch auch für Ex-Bundesliga-Profis werden dort die Kaderplätze nicht einfach verschenkt.
"Micky" ist einer von vier Spielern, die "Zweikämpfer" begleitet. Außerdem auf der Suche nach einem neuen Job: Die ehemaligen Jugendnationalspieler Nico Frommer und Benjamin Schüssler und Julian Lüttmann. Ex-FCN-Spieler Christian Wück – als Trainer ebenfalls ohne Anstellung – betreut die zusammengewürfelte Mannschaft.
Regisseur Mehdi Benhadj-Djilali ist mit "Zweikämpfer" ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm gelungen, der nicht nur die Presse und Festival-Jurys begeistert. Für viele Bundesligisten ist er mittlerweile Teil des pädagogischen Programms für Nachwuchskicker. Themen für das anschließende Filmgespräch mit dem Regisseur gibt es also genug.
Deutschland 2016, 95 Min., DCP, Regie: Mehdi Benhadj-Djilali
Filmhaus im KunstKulturQuartier
Königsstr. 93, 90402 Nürnberg