Der Walther-Bensemann-Preis ehrt das Andenken an den Gründungsvater des kicker-sportmagazin, Walther Bensemann. Der Preis zeichnet Personen der Zeitgeschichte aus, deren langjähriges Wirken in der Tradition Walther Bensemanns steht; Menschen, die Herausragendes für den Fußball geleistet haben und dabei vielleicht auch gegen den Strom schwimmen mussten: Ein Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement mit Mut und Pioniergeist, für gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung im Umfeld des Fußballs.

Über die Vergabe des Sonderpreises entscheidet eine Jury der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur bestehend aus dem Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Rainer Holzschuh (Herausgeber kicker-sportmagazin), Bärbel Schnell (Geschäftsführerin Olympia-Verlag GmbH), Jörg Jakob (Leiter der Chefredaktion kicker-sportmagazin) und für den Akademie-Partner Teambank Alexander Boldyreff (Vorstandsvorsitzender Teambank AG) sowie Theophil Graband.

Über Horst Hrubesch:

Im Jahr 2016 bekam Horst Hrubesch den Ehrenpreris der Bundesliga durch die DFL verliehen. Es war das Jahr, in dem Hrubesch, Jahrgang 1951, nach jahrzehntelanger Tätigkeit beim Deutschen Fußball Bund sich aus einem langen und erfülten Arbeitsleben zurückziehen wollte. Zeit, sich zurückzulehnen, hat der deutsche Fußball Horst Hrubesch aber kaum gelassen.

Horst Hrubesch begann seine sportliche Laufbahn im heimischen Hamm in Nordrhein-Westfalen. Erst mit 24 Jahren startete der wegen seiner imposanten Statur von 1,88 Metern Körpergröße auch der "Lange" genannte Kopfballspezialist eine Karriere im Profifußball. Rot-Weiss Essen war das Sprungbrett zu den ganz großen Erfolgen auf Vereinsebene und in der Nationalmannschaft. Nach einer Spielzeit mit 41 Treffern, bis heute Torrekord für die 2. Bundesliga, wechselte er 1978 zum Hamburger SV. An der Elbe erlebte Hrubesch seine erfolgreichste Zeit als Aktiver, hier wurde er dreimal Deutscher Meister, zweifacher Torschützenkönig der Bundesliga und Europapokalsieger der Landesmeister. Im Nationaltrikot erzielte Hrubesch 1980 in Italien die entscheidenden beiden Treffer im Finale gegen Belgien und wurde Europameister. Zwei Jahre darauf stand er im verlorenen WM-Finale zwischen Italien und Deutschland auf dem Rasen. Imposant erscheint auch seine Tor-Statistik. Nach dem Ende der Spieler-Laufbahn standen 211 Treffer aus 313 Spielen zu Buche.

Nicht minder erfolgreich gestaltete sich Hrubeschs bis heute währende Arbeit als Fußball-Trainer. Diese führte Hrubesch zunächst über Stationen in Essen, Wolfsburg, Innsbruck (dort zunächst als Co-Trainer unter seinem legendären HSV-Coach Ernst Happel), Rostock, Dresden und Wien schließlich nach Frankfurt zum DFB. Hier schlug Hrubesch Wurzeln, hier blieb er seit 1997 nahezu ununterbrochen tätig. Als Coach der U16, U17, U18, U19, U20 und U21, als Assistent des Bundestrainers, als Trainer der Olympiaauswahl, seit 2017 als Sportdirektor des Verbandes und seit diesem Jahr interimistisch auch als Bundestrainer der DFB-Frauen.

Horst Hrubesch lebte als Spieler und als Trainer ohne jegliche Attitüde seinen jungen Akteuren Fleiß, Fitness, Teamgeist, bedingungslosen Willen, Vertrauen, Ehrlichkeit und Herz vor. Er war und ist gleichzeitig Trainer, Ausbilder und Vaterfigur. Generationen von jungen Fußballspielern war er gleichzeitig fordernder wie fördernder Lehrer. Der Walther Bensemann-Preis 2018 hat mit Horst Hrubesch einen würdigen Preisträger gefunden.

Horst Hrubesch reiht sich ein in die Riege folgender Preisträger:

Franz Beckenbauer (2006), Alfredo Di Stéfano (2007, im Juli 2014 verstorben), Bernd Trautmann (2008, gest. 2013), César Luis Menotti (2009), Otto Rehhagel (2010), Sir Bobby Charlton (2011), Uwe Seeler (2012), Günter Netzer (2013), Ottmar Hitzfeld (2014), Marcello Lippi (2015) Sir Alex Ferguson (2016) und Vicente del Bosque (2017).

Dotiert ist der Walther Bensemann-Preis neben der Siegerfigur MAX mit 10.000 Euro, gestiftet vom kicker sportmagazin

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