Fußballkultur

Keine Klarheit über Vergabe der WM 2006

Der Prozess, der für Aufklärung um die 6,7 Millionen-Zahlung des DFB hätte sorgen können, endet wegen Verjährung ergebnislos.

Der Prozess gegen die ehemaligen DFB-Funktionäre Theo Zwanziger, Wolfang Niersbach, Horst R. Schmidt und den Ex-FIFA-Generalsekretär Urs Linsi ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Nun steht die Frage im Raum, ob wiederholte Treffen zwischen FIFA-Präsident Gianni Infantino und dem Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber Einfluss auf das Verfahren hatten.

Michael Wulzinger, Rafael Buschmann und Christoph Winterbach versuchen für den Spiegel aufzudecken, wie es zum Versanden des weltweit beachteten Verfahrens kommen konnte. Dabei konzentrieren sie sich auf die Kontakte des Schweizer Bundesanwalts Michael Lauber zum FIFA-Präsidenten Gianni Infantino. Zum Artikel: "Wie sehr sind Fifa und Schweizer Justiz verflochten?"

Thomas Kistner merkt in seinem SZ-Kommentar zur Verjährung des Prozesses an, dass ohnehin die Frage, warum der Bundesanwalt den Funktionär gestützt habe, spannender als die danach sei, wie die WM 2006 nun genau gekauft wurde. Zum Kommentar: "Nun offiziell eine Luftnummer"

Ähnlich kommentiert Oliver Fritsch, dem sich trotz des ausbleibenden juristischen Beweises die Frage stellt, warum eines der größten Fußballländer der Welt eine WM überhaupt kaufen müsse. Dementsprechend bemängelt er, dass die Verantwortlichen, die die FIFA über Jahrzehnte zu einem Organ der Wirtschaftskriminalität gemacht hätten, ohnehin nicht vor Gericht gestanden hätten. Zum Kommentar: "Sommermärchen gekauft, na und?"

 

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