Kurven-Rebellen

Die Ultras - Einblicke in eine widersprüchliche Szene (2013/2014)

Ultras haben einen schlechten Ruf: Sie seien gewalttätig, stiften Unruhe im Umfeld ihres Vereins, dazu absolut unbelehrbar im Umgang mit der gefährlichen Pyrotechnik. Dieses eindimensionale Bild erfährt in den Medien spätestens seit den bundesweit koordinierten Protesten gegen das DFL-Sicherheitspapier Ende 2012 einige Korrekturen. Der Komplexität der Szene werden aber auch diese kaum gerecht. Denn wie sich in 'Kurvenrebellen' zeigt, handelt es sich bei den Ultras um eine höchst facettenreiche Jugendkultur. Allgemeingültige Beschreibungen wird man daher bei der Lektüre vergeblich suchen.
Christoph Rufs Methode ist da eher der Streifzug durch verschiedene Standorte. Gespräche vermitteln individuelle Eindrücke und bieten Einblicke in die einzelnen Gruppen, deren Prioritäten, Fehler und Probleme. Gerade hier liegt die Besonderheit des Buches: Der Autor kommt ungewöhnlich nahe an die Protagonisten heran, zeigt sie als interessierte, engagierte und reflektierte Menschen. Eigenschaften, die der übrigen 'Jugend von heute' eher abgesprochen werden. Die Ultras seien deshalb nicht nur die "faszinierendste Jugendkultur dieser Tage", sondern sogar "die Besten ihrer Generation" - wenngleich einige ihrer Aktionen zurecht (!) verwundern, verstören oder gar entsetzen.

Buchcover Kurven-Rebellen - Die Ultras - Einblicke in eine widersprüchliche Szene von Christoph Ruf
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